Zum 9.Mal veranstaltete das Methodikzentrum Budakeszi ein einwöchiges Seminar unter dem Titel „Sprache, Musik und Farbe“- methodisches Seminar für die Förderung des Sprachunterrichtes für ungarische und tschechische Erzieherinnen und Grundschullehrkräfte nach Ottobeuren einladen.
Durch die großzügige Förderung der Gemeinnützigen Hermann-Niermann-Stiftung war es wieder möglich, mit kompetenten Referenten ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen.
Wie schon bei den bisherigen Seminaren begann jeder Tag mit einer kurzen Morgenmeditation, einer besinnlichen Geschichte und dem gemeinsamen Singen, was jedes Mal als wohltuend empfunden wurde. Durch die abwechslungsreichen Kennenlernspiele von Lehrgangsleiter Herrn Stürmer wuchs die Gruppe schnell zusammen und entwickelte ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Durch die Teilnahme der tschechischen Kolleginnen wurden die ungarischen Teilnehmerinnen gezwungen, möglichst oft die deutsche Sprache zu benutzen. Mit der Umsetzung von klassischer Musik in ein großes gemeinsames Bild, aus welchem sich jeder einen Ausschnitt wählen konnte, stimmte der Lehrgangsleiter in das Thema ein.
Auch die Gestaltung einer Geschichte im Erzähltheater „Kamishibai“ wurde mit viel Engagement, Kreativität und Freude in Angriff genommen.
Die Kombination von Sprache, Musik und Farbe wurde von den Referentinnen Frau Monika Unterholzner und Frau Gisela Walter sehr wirkungsvoll und mit großer Freude umgesetzt, die Teilnehmerinnen wurden von Anfang an in das Musizieren und Agieren miteinbezogen. So wurden durch praktisches Tun - was in allen Bereichen sehr geschätzt und gelobt wurde - die Grundlagen des elementaren Musizierens und die Erarbeitung von verschiedenen Klanggeschichten vermittelt. Neue, den Teilnehmerinnen noch unbekannte Musikinstrumente wurden kennengelernt und damit Reime, Lieder und Tänze begleitet. Viele der Anregungen werden die Teilnehmerinnen zu Hause in ihren Institutionen einführen und ausprobieren.
Besonders die Spracherwerbsstrategien mit Rhythmik und Bewegung, die vielen neuen Gesichtspunkte und Anregungen und anschließend eine ganze Reihe praktischer Methoden zum Zweitspracherwerb wurden mit großem Interesse aufgenommen.
Am Donnerstag standen dann die Besuche von zwei Kindergärten in Ottobeuren sowie eine Stadterkundung von Memmingen auf dem Programm. Der Bau einer Tüchermarionette sowie die damit erfolgte Gestaltung eines Liedes oder einer Geschichte eröffnete weitere Möglichkeiten, diese auch im Sprachunterricht einzusetzen. Ergänzt wurde dieser Baustein durch einen Besuch im Memminger Marionettentheater, wo alle nach der Aufführung hinter der Bühne die Figuren, Kulissen und Puppen besichtigen und bewundern konnten.
Der Freitag begann mit gemeinsamem Gesang unter der Kuppel der Basilika, jedesmal für die Teilnehmer ein berührender Moment. Die Führung durch diese wunderschöne Barockkirche beeindruckte die Teilnehmerinnen und zeigte Methoden, wie sie mit den Kindern arbeiten können. Wie schon bei den letzten Seminaren waren alle sehr angetan von der Unterbringung in der Pension, dem Essen - vornehmlich schwäbische und bayerische Spezialitäten, welche der Lehrgangsleiter mit den örtlichen Gastronomen abgesprochen und zu vernünftigen Preisen bestellt hatte.
Die Auswertung und Rückmeldung der Teilnehmerinnen waren alle sehr positiv, vor allem die vielfältigen praktischen Methoden, das Lernen vor Ort und das eigene Erleben, sehr zufrieden waren sie auch mit der umfangreichen Mappe mit allen Liedern, Texten und Informationen, die sie dann vor Ort gut gebrauchen können, wenn sie selber in einer Fortbildung möglichst viel Erlerntes und Erlebtes weitergeben können.
Auch dieses Mal werden alle zu Hause in ihren Institutionen in einer lokalen Fortbildung ihre Kenntnisse, Methoden, Spiele und Lieder weitergeben. So erreichen wir bei jedem Lehrgang jedesmal über 200 weitere Kolleginnen und Kollegen.
Ich kann die neuen Lieder in meiner Arbeit sehr gut nutzen. (Brigitta)
Mich hat die Vielfältigkeit und die Komplexität überrascht. Ich organisiere meine Beschäftigungen auch komplex, aber aus so vielfältigen Gesichtspunkten habe ich mich noch keinem Thema genähert. Mir haben die vielen Bewegungen sehr gefallen. (Eva)
Ich bin dankbar, dass wir so viele Anregungen, Spiele, Lieder, Texte bekommen haben, die meinen zukünftigen Unterricht bereichern werden.Meine „Fachbatterien“ wurden voll aufgeladen. Die Organisation der Veranstaltung war super toll! (Klára)
Ich habe gelernt, wie ich ein Märchen mit Kindern bearbeiten kann, mit Musik, mit Orff-Instrumenten. Meditation mit Kindern, das muss ich unbedingt ausprobieren. (Anikó)
Dieses Seminar enthielt so viel Wissenswertes! Die Seminarleiter waren fantastisch sowohl menschlich als auch beruflich. Die Referentinnen haben mich fasziniert.
Ich hatte Mut mitzusingen. Einfache Musikinstrumente können die Stunde interessanter und Spaß machen. (Ildikó)
Die ganze Woche hatte eine beruhigende Atmosphäre. Alle Referneten waren sehr begeistert, was mich auch motiviert hat. Die verschiedenen Tätigkeiten waren ausgezeichnet, und ich kann meine Erfahrungen meinen Kolleginnen weitergeben. (Zsuzsa)
Mich hat die tolle Atmosphäre und Stimmung, das durchgearbeitete Konzept des ganzen Seminars und die Begeisterung unserer Leiter überrascht. (Alena)
Was hat mich überrascht?
· dass man Kinderlieder umtexten darf
· Dass man so leicht Instrumente selber bauen kann
· dass ich eine Tüchermarionette bauen kann
· dass Kamishibai nur scheinbar einfach ist
· dass Farben und Musik vieles gemeinsam haben
· dass man aus einem Duschvorhang eine Kulisse bauen kann
· dass klassische Kinderlieder so wichtig sind
· wie vielseitig im Deutschunterricht soziale Kompetenzen gefördert werden
Wünsche: Ich wünsche den Seminarleitern für die Zukunft weiterhin viel Kraft und Engagement, damit wir an solchen Fortbildungen teilnehmen können. Es ist für ungarische Deutschlehrer und Deutschlehrerinnen eine prima Möglichkeit, sich anspruchsvoll und gleichzeitig erholsam fortbilden zu können. (Livia)